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Auf den Spuren von Zugvögeln und alten Römern – der Altmühlradweg

Bizarre Felsen, Wacholderfelder, liebliche Wiesen und Auen: Das Altmühltal beglückt seine Besucher mit einer reizvollen Urlaubslandschaft mitten in Bayern. Auf 227km schlängelt sich der Fluss von der Quelle südöstlich von Rothenburg ob der Tauber, bis nach Kehlheim, wo er in die Donau mündet.

Wo einst die Legionäre wanderten

Eine Fahrradreise auf dem Altmühl-Radweg bietet eine ganz besondere Perpektive auf diese reizvolle Landschaft. Mit dem Wind in den Haaren und von der Sonne geküsst, kann man sich nicht nur an der Natur erfreuen, auch kulturell hat die Region einiges zu bieten. Das Altmühltal war einst von den Römern besiedelt. Im Grenzgebiet zwischen dem römischen Weltreich und Germanien, durch das auch der Limes (Grenzwall) verlief, versammelten sich in ferner Vergangenheit die Legionäre und hinterließen ihre Spuren. Thermen, Kastelle und Wachtürme säumen die Strecke von Rothenburg o.d. Tauber bis nach Regensburg.

Das prachtvolle Leben des Adels

Neben der Antike können die Urlauber auch noch eine weitere Epoche auf Ihrer Zeitreise an der Altmühl entdecken. Mittelalterliche und barocke Bauwerke sind genauso Zeugen der Zeit und lassen die Besucher in die Ära der Adeligen und Ritter eintauchen. Repräsentative Burgen stehen, genauso wie einige Ruinen, in voller Pracht am Wegesrand. Die Bauwerke ziehen die Besucher in ihren Bann. Zurecht, denn wer sich darauf einlässt, stellt das Rad beiseite und taucht ganz tief ein – in das prachtvolle Leben des Adels. Zu deren großen Höfen gehörte neben dem Wohnhaus meist auch ein Gesindehaus, ein Viehhaus und ein Schafhaus.

Achttägige Radtour

In etwa acht Tagen ist die Tour entlang der Altmühl, von Rothenburg ob der Tauber nach Regensburg, gut zu schaffen. Bei dieser Route bleibt genügend Zeit, um viel Interessantes und Sehenswertes über die Region und deren Geschichte zu entdecken. Auch kulinarisch liegen einige Reize am Wegesrand. Wer der bayrischen Biergartenkultur nicht ganz abgeneigt ist, der wird an dieser Tour seine Freude haben.

Rothenburg – Ansbach

Start der ersten Etappe auf dem Altmühl-Radweg ist Rothenburg ob der Tauber. Gleich zu Beginn der Tour wartet das erste Highlight: der mittelalterliche Stadtkern, der auch Magnet für viele internationale Besucher ist. Rothenburg verfügt über eine noch intakte Stadtmauer und ist exemplarisch für eine typische mittelalterliche Stadt, die während ihrer Blütezeit im 13. Jahrhundert ihre Grenzen erweitern musste. Ein Spaziergang auf der gut erhaltenen Stadtmauer eröffnet den Besuchern neue Perspektiven – auf kleine Gassen und belebte Hinterhöfe, die sich zwischen den alten Fachwerkmauern verbergen.

Weiter geht es Richtung Colmberg. Hier passieren die Radfahrer auch das Quellgebiet der Altmühl, den Naturpark Frankenhöhe, mit seinen saftigen grünen Auen. In Colmberg entdeckt man schon aus der Ferne die mittelalterliche Burg Colmberg, die auf einem 511m hohen Berg über dem Ort thront.

Etwa 16km sind es noch bis Ansbach. Dort endet die heutige Etappe. Neben einem Bummel durch die Altstadt ist besonders ein Besuch der Markgräflichen Residenz zu empfehlen, dem alten Regierungssitz der Markgrafen.

vonbiskmkm/Tag
Rothenburg o.T.Nordenberg19
NordenbergColmberg18,5
ColmbergLehrberg8
LehrbergAnsbach853,5

Ansbach – Treuchtlingen

Nach den kleinen Anstiegen auf der Strecke inmitten der lieblichen Wiesen, bietet der Altmühlsee eine willkommene Erfrischung. Die beliebte Urlaubsregion beherbergt ein großes Vogelschutzgebiet, inmitten des Ferienparadieses. Die „Vogelinsel“ ist eine beliebte Raststätte für Zugvögel, über die man sich auf dem Aussichtsturm und auf einem Lehrpfad informieren kann. Was man auf den ersten Blick nicht erkennt: der Altmühlsee ist von Menschenhand geschaffen. Als Teil des Wasserregulierungssystems der Region wurde er 1986 fertiggestellt.

vonnachkmkm/Tag
AnsbachGroßried42,5
GroßriedAha19,5
AhaMarkt Berolzheim12
Markt BerolzheimTreuchtlingen983

Treuchtlingen – Eichstätt

Ab Treuchtlingen wird das Tal der Altmühl langsam enger und man sieht, wie sich das Wasser, wahrscheinlich jahrhundertelang, den Weg durch die Felsen gebahnt hat. Die  „Zwölf Apostel“ heißt eine Felsformation zwischen Solnhofen und Esslingen. Sie ist aus dem Treuchtlinger Marmor (einer bestimmten Sorte Schichtkalk) entstanden und streckt sich stolz dem Himmel empor.

Die ehemalige Bischofsstadt Eichstätt erwartet die Besucher mit einer netten Mischung aus barocker Geschichte und moderner Universitätsstadt. Neben dem Diözesanmuseum und dem Dom, kann man auch viele schöne Plätze entdecken, auf denen ein Kaffee in der Sonne besonders gut schmeckt.

vonnachkmkm/Tag
TreuchtlingenSolnhofen16
Solnhofen Obereichstätt22,5
ObereichstättRebdorf4,5
Rebdorf Eichstätt2,545

Eichstätt – Riedenburg

Heute liegen besonders viele charmante Ortschaften am Wegesrand. Von Eichstätt geht es nach Walting und weiter nach Pfraundorf mit dem gleichnamigen See, der sich wunderbar für eine Kaffepause eignet. Über Dietfurt führt die heutige Etappe nach Riedenburg, wo das Wahrzeichen des Ortes – die Rosenburg – malerisch über dem Ort thront.

vonnachkmkm/Tag
EichstättWalting11
WaltingPfraundorf20
PfraundorfDietfurt14
DietfurtRiedenburg 17,562,5
altmühl

Quelle: Pixabay

Riedenburg – Regensburg

Entlang des Kanals führt die letzte Etappe Richtung Regensburg. Bei Essing überspannt die längste Holzbrücke Europas mit einer Gesamtlänge von 189,91m den Main-Donau-Kanal.

Zum Gedenken an die siegreichen Schlachten im Befreiungskrieg gegen Napoleon zwischen 1813 und 1815, hat König Ludwig I. die sogenannte Befreiungshalle in Kelheim errichten lassen. Weiter führt uns der Weg entlang der Donau zum Kloster Weltenburg, das sich an der südlichen Uferseite am sehenswerten Donaudurchbruch befindet. Direkt an der Flussschleife liegt das Kloster romantisch an einem Kiesstrand und hat auch einiges für das leibliche Wohl zu bieten. In der Klosterschänke gibt es neben dem berühmten Weltenburger Bier auch andere bayrische Schmankerl.

Regensburg ist schon für sich eine Reise wert. Wer über die Steinerne Brücke die Stadt betritt, kann die vielen Türme der charmanten Donaustadt schon erahnen. 2006 wurde die Hauptstadt des Bezirks Oberpfalz zum Teil des UNESCO-Weltkulturerbes erklärt. Regensburg war nicht nur eine bedeutende Handelsstadt sondern auch politisches Zentrum des römischen Reiches.

vonnachkmkm/Tagkm gesamt
RiedenburgKehlheim15
KehlheimBad Abbach17,5
Bad AbbachMatting7
MattingGroßprüfening7
Großprüfening Regensburg753,5297,5

Mit vielen neuen Erkenntnissen über diese mittelalterliche Stadt geht die Reise auf dem Altmühl-Radweg zu Ende. Begleitet von römischen Legionären, alten Adelsgeschlechtern und Bischöfen, erinnern sich viele Radfahrer am Ende der 266km langen Radreise auch an eine wundervolle Zeit an der frischen Luft, in der man nicht nur mal die Beine – sondern auch die Seele baumeln lassen konnte.

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